Tonhölzer

Musikinstrumentenbauer und Physiker beschäftigen sich seit vielen Jahren mit den akustischen Eigenschaften von Holz. Sie haben festgestellt, dass verschiedene Holzarten unterschiedlich klingen, wenn sie angeschlagen oder vibriert werden. Aus diesem Grund ist die Holzauswahl entscheidend für den besten Klang eines Instruments. Außerdem wurde festgestellt, dass auch das Alter des Holzes den Klang beeinflusst. Deshalb ist es wichtig genau das richtige Stück Holz zu finden, um einen optimalen Klang zu erzielen.

Für mich hat sich als bestes Deckenholz nach vielen Versuchen dann doch die Fichte durchgesetzt, ich verwende Europäische und Kaukasische Fichte. Letztere ist klanglich sehr percussiv und „farbiger“ in der Optik.

Die Holzauswahl für den Korpus ist dann auch von großer Bedeutung, Palisander ergibt ein brilliantes Klangbild, Walnuss ergibt schöne warme Klänge, Ahorn ist ganz eigen, in etwa „Dazwischen“ im Klang.

Tonhöhenfaktoren

Verschiedene Holzarten haben unterschiedliche Dichten. Beispielsweise ist Fichte ein Holz mit geringerer Dichte als Ahorn. Die Dichte des Holzes beeinflusst, wie Schallwellen durch das Holz wandern. Hölzer mit geringerer Dichte absorbieren höherfrequente Schallwellen mehr als niederfrequente Schallwellen. Das Endergebnis ist, dass beim Schlagen nur tiefere Schallwellen herauskommen. Das Gegenteil dazu lassen Hölzer mit höherer Dichte höhere Töne entweichen, fangen jedoch tiefere Töne ein. Aus diesem Grund bevorzugen viele Gitarrenbauer Fichte für die Decken aber andere Hölzer für den Korpus.

Konstruktion

Reflektionsfaktoren

Im Allgemeinen absorbieren weichere Hölzer Schallwellen stärker als härtere Hölzer. Das Endergebnis ist, dass Geräusche aus einem Weichholz gedämpft, aus einem Hartholz jedoch heller kommen. Das ist weder gut noch schlecht, sondern je nach Holzart verändert sich der Klang. Deshalb verwendet man ein weiches Holz für die Decke und ein Hartholz wie Ahorn für den Boden. Die von oben ausgehenden Schallwellen werden von der Unterseite reflektiert. Damit die maximale Lautstärke aus dem Schallloch kommt wählt man hochreflektierendes Hartholz.

Resonanzfaktoren

Jeder Ton bringt Holz zum Schwingen. Innerhalb eines bestimmten schmalen Frequenzbereichs schwingt das Holz sehr stark. Das ist Resonanz, und jedes Holzstück schwingt mit unterschiedlichen Frequenzen mit. Selbst innerhalb derselben Art können zwei verschiedene Bretter unterschiedliche Resonanzqualitäten haben. Um die besten Resonanzeigenschaften und Klangeigenschaften eines bestimmten Holzstücks herauszufinden, klopft man auf die Hölzer.

Konstruktion

Alter

Alte Musikinstrumente klingen irgendwie "besser" als neue Musikinstrumente. Das Alter des Holzes beeinflusst die akustischen Eigenschaften stark. Forscher haben herausgefunden, dass mit zunehmendem Alter des Holzes der innere Saft aushärtet. Dies beeinflusst den vom Holz ausgehenden oder reflektierten Schall. Ein weiterer Grund ist der Feuchtigkeitsgehalt und wie altes Holz Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt. Hemicellulose, ein Bestandteil des Holzes, wird mit der Zeit abgebaut und wenn es sich zersetzt, nimmt der innere Feuchtigkeitsgehalt ab, was sich wiederum auf die akustischen Eigenschaften auswirkt.

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In der gbl-Werkstatt entstehen in Handarbeit Instrumente, die gemeinsam mit dem Kunden geplant und entwickelt werden. Nur beste Materialien kommen hier für den Bau und für Reparaturen infrage. Besucher sind in der Werkstatt herzlich willkommen!

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